Saba übersetzt Shakespeare

Umberto Saba, Machbett [sic] (tentativo incompiuto), autographes Manuskript, 1938-1947
Auf dem beiliegenden Papier beschreibt und rekonstruiert Saba die Geschichte des Dokuments: «1938 hatte ich eine Version und Vereinfachung von Shakespeares Machbett [sic] begonnen. Ich wollte sehen, ob es möglich war, Shakespeare in seiner Größe zu belassen und dem Text die Pompösität und den Barock zu nehmen, die zumindest mir immer missfallen haben. Die Aufgabe war hoffnungslos, und das habe ich rechtzeitig erkannt. Alles, was von meinem Versuch übrig geblieben ist, sind diese 15 Papiere (8 handschriftlich, die anderen maschinengeschrieben), die ich zufällig unter den noch vorhandenen Büchern und Dokumenten in meiner Privatbibliothek gefunden habe (der eventuelle Kauf des Manuskripts berechtigt nicht zu seiner Veröffentlichung). Triest, 2.3.1947. Umberto Saba. Das Fragment ist unveröffentlicht, und es existieren keine weiteren Exemplare.»
> coll. BC Hortis

Umberto Saba, Anfang der Übersetzung von Machbeth [sic]
Shakespeares Stück taucht in Sabas Schriften in Form einer “Abkürzung” – der sechsunddreißigsten – seiner Prosasammlung Scorciatoie e raccontini auf: «Macbeth war kein Verbrecher: Er war einer, der aus Leidenschaft handelte. Er hasste Banquo wie einen konkurrierenden Bruder; wie einen Mitstreiter liebte er ihn auch. […] Die Liebe allein ist schöpferisch; es war Macbeths überlebende, gesteigerte Liebe zu Banquo, die das Gespenst schuf. Aber – ach! – das Gespenst wusste, was Macbeth ihm angetan hatte; und seine Erscheinung war bedrohlich. Ein Schurke hat keine Liebe; und sieht kein Gespenst.»
> coll. BC Hortis

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