Rainer Maria Rilke
Am Schloss an der Steilküste beginnt ein nach ihm benannter Weg. Dort entstehen auch die Duineser Elegien.
René Maria Rilke wurde in Prag in eine bürgerliche deutsche Familie hineingeboren. Nach der Scheidung seiner Eltern verließ er die Militärakademie, zu der ihn sein Vater bestimmt hatte, und ging zum Studium nach München und Berlin. Lou Andreas-Salomé, eine Schriftstellerin und Psychoanalytikerin, die auch von Nietzsche und Freud verehrt wurde, taufte ihn – in Anlehnung an “rein” – zu Rainer um. Im Jahr 1901 heiratete er die Bildhauerin Clara Westhoff, eine Schülerin von Auguste Rodin, von der er sich nach der Geburt seiner Tochter Ruth trennte.
Zwischen April 1910 und dem Frühjahr 1914 war Rilke mehrmals Gast der Fürstin Marie von Thurn und Taxis auf Schloss Duino, was ihn zu den Duineser Elegien (1923) inspirierte. Im August 1922 schenkte er der Prinzessin das autografe Manuskript des Werks, das sich in einem Rechnungsbuch aus dem 18. Jahrhundert befindet. Die Korrespondenz zwischen der Prinzessin und dem Schriftsteller dauerte bis zu dessen Tod an und wird im Staatsarchiv in Triest aufbewahrt.
Rilkes umfangreiches poetisches Werk wird durch sein Prosawerk ergänzt. Dazu gehören Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Der Protagonist ist ein Dichter: «Denn Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug), – es sind Erfahrungen. Um eines Verses willen muß man viele Städte sehen, Menschen und Dinge, man muß die Tiere kennen, man muß fühlen, wie die Vögel fliegen, und die Gebärde wissen, mit welcher die kleinen Blumen sich auftun am Morgen. […]»
Rilke durante il servizio militare, 1916 – coll. DLA Marbach
Die Italo-Schwaben
Triester Deutsche, Deutsche Triester, Deutsche in Triest und Triester in Deutschland.
Theodor Däubler
Perfekt zweisprachig, zwischen Triest, Venedig und Wien aufgewachsen, verwendete Däubler in der Literatur stets die deutsche Sprache. In Florenz kam er mit dem toskanischen Futurismus in Berührung und knüpfte Kontakte zu Giovanni Papini, Italo Tavolato und anderen, auch wenn er sich nie deren Poetik zueigen macht. Als großer Reisender vermischte er in seinem größten Werk, dem expressionistischen Versepos Das Nordlicht, christliche und heidnische Elemente, die klassische mediterrane und nordische Kultur, Einflüsse der westlichen Philosophie und des östlichen Denkens.
Ricarda Huch
Sie studierte Philosophie und Philologie in Zürich, war Bibliothekarin und später Lehrerin. 1897 heiratete sie einen italienischen Zahnarzt und zog nach Triest, wo sie den Roman Aus der Triumphgasse schrieb, der im beliebten Stadtviertel Città Vecchia spielt. Nach einer schwierigen und skandalösen Affäre mit ihrem Schwager Richard kehrte sie nach Deutschland zurück und widmete sich ganz der Literatur. Als große Freundin von Thomas Mann trat sie 1933 aus der Akademie der Künste aus und kritisierte das Naziregime offen für seinen Antisemitismus.
Franz Kafka e Leo Perutz
Rudolf Baumbach e Julius Kugy
Der Botaniker, Dichter und Bergsteiger Rudolph Baumbach verbrachte 15 Jahre in Triest (1870 – 1885). Verliebt in den Karst und seine Weine, die er in Versen besang, ist sein Name vor allem mit dem Gedicht Zlatorog verbunden, das die Legende vom weißen Steinbock mit goldenen Hörnern erzählt, der auf dem Berg Triglav lebt und drei Völker verbindet: Slowenen, Friauler und Österreicher. Julius Kugy, sein Schüler, widmete sein Leben der Erforschung der Julischen Alpen, die er in vielen Werken beschrieb, darunter Arbeit – Musik – Berge. Ein Leben.