Saba Museum

Die Blaue Linse der Poesie

Umberto Saba

Umberto Saba setzte sein Leben ganz mit der Poesie gleich. Die Vorstellung, dass Literatur ein Weg der Erkenntnis und der Selbstdarstellung ist, findet in seinen Versen ihre wohl exemplarischste Umsetzung.

Der Canzoniere ist der Spiegel, in dem Saba sich selbst betrachtet und entdeckt. Ein Porträt aus Wörtern, die der Dichter in bestimmten Momenten seines Lebens von sich machte, um sich selbst aufs Papier zu bringen: Jedes seiner Gedichte ist eine Selbstaufnahme, geprägt vom ständigen Bedürfnis, diese Momentaufnahme zu aktualisieren, Details hinzuzufügen oder zu entfernen. Nach der Entdeckung der Psychoanalyse wechselte Saba das Objektiv seiner hochsensiblen Kamera. Dadurch verändert sich das Porträt erneut: Bisher nebensächliche Details werden in den Vordergrund gerückt, andere verschwinden verschwommen im Hintergrund. Eine Poetik der reinen Spiegelung? Nicht wirklich. Denn die Darstellung des Ichs von Saba setzt sich aus vielen Elementen zusammen: seine Stadt, seine Frau, seine Zuneigung, seine Lektüre, seine Gedanken. Alles fließt in das fragmentierte, höchst dynamische und klangvolle Bild mit seiner unverwechselbaren Stimme ein.

Saba mentre si accende la pipa, Milano, gennaio 1946 > Federico Patellani © Archivio Federico Patellani - Regione Lombardia / Museo di Fotografia Contemporanea, Milano-Cinisello Balsamo
Saba mentre si accende la pipa, Milano, gennaio 1946 > Federico Patellani © Archivio Federico Patellani - Regione Lombardia / Museo di Fotografia Contemporanea, Milano-Cinisello Balsamo

Anschlagtafeln

«Es fehlt nur noch wenig und ich werde selbst ein Bibliophiler.»
Freunde, Zeitgenossen, Personen, die sich aufgrund ihres Wesens und ihrer künstlerischen Sensibilität nahestanden
«wer sich tief weiß, bemüht sich um Klarheit»
Dieser kurze Briefwechsel ist der erste uns bekannte gedruckte Text von Saba

Postkarten

Canzoniere story

“Ihr wisst es, Freunde, und ich weiß es.
Sogar die Verse ähneln Seifen-
blasen; eine steigt auf und eine andere nicht.”

Credevo sia dolce sognare.
Ma il sogno è uno specchio, che intero
mi rende, che sa smascherare
l’intimo vero.

Umberto Saba, Il sogno

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